Baitcast 1:1 – Die Bremssysteme einer Baitcastrolle im Überblick

Wie funktioniert eine Baitcastrolle? Diese Frage stellen sich viele Anfänger oder Angler, die überlegen, diese Art der Angelei zu testen oder sich eine komplette Kombo zuzulegen. Um entspannt werfen zu können ist es jedoch ratsam, sich erst einmal über die Technik zu informieren, denn dieses Wissen hilft beim Rollenkauf, der Rutenwahl, dem Werfen und mehr.

Die Bremsen einer Baitcaster

Baitcastrolle ist nicht gleich Baitcastrolle. Jeder Hersteller hat gefühlt ein anders, innovatives Bremssystem. Der eine arbeitet mit Chip, die anderen mit Magneten oder einer Feder.
Welche Bremsarten gibt es und wie arbeiten diese?

Sternbremse:

Diese Bremse regelt den Schnurabzug bei einem Drill und wird daher auch Schnurbremse genannt und befindet sich auf der Kurbelseite.

Spulenbremse / Schleifbremse:

Die Spulenbremse bestimmt, wie schnell die Schnur, vor dem Köderflug, von der Spule zieht. Das Einstellrad liegt auf der Kurbelseite.

Wurfbremse:

Die Wurfbremse befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Handles. Sie bremst den Köder währen des Fluges ab, um ein Überschlagen der Schnur zu verhindern.

Daumenbremse:

Die wichtigste Bremse bei einer Baitcasrrolle. Innovativ, sensibel und absolut wartungsfrei.

Der Daumen bestimmt nicht nur den Beginn des Wurfes, sondern auch den Flug und die Landung. Beherrscht man die Daumenbremse nicht, erreicht man nie die maximalen Wurfweiten, hat Perücke um Perücke und absolut keinen Spaß an der Baitcasterei.

Sternbremse einer Daiwa Steez 103 hsl

Die wichtigsten Bremssysteme im Detail

Die bekanntesten Firmen auf dem Markt sind Abu Garcia, Shimano und Daiwa. Mit Innovation und Technik begeistern sie Angler weltweit. Hier findest du eine kurze Zusammenfassung über die verbauten Bremssysteme.

Fliehkraftbremse / Zentrifugalbremse:

Sie ist in vielen gängigen Rollen verbaut. Unter dem Seitendeckel auf der gegenüberliegenden Seite des Handles verbergen sich kleine Stifte, die bei Drehbewegung die Spule mittels Fliehkraft bremsen. Durch ab und hinzuschalten der Pins aktiviert man eine höhere Bremskraft oder verringert sie entsprechend.

Magnetbremse:

Die Einstellung zur Spulenentfernung erfolgt über ein kleines Einstellrad auf der gegenüberliegenden Seite des Handles. Die Spulenrotation wird mittels Magnetismus und Reibung über den Köderflug kontinuierlich gebremst, so dass sich die Spule nicht schneller drehen soll, als die Schnur abgerollt wird.

Kombination aus Magnet und Fliehkraft:

Hier bremsen Magnete den Köderflug. Über Pins unter einer Sideplate, aktiviert oder deaktiviert man eine zusätzliche Fliehkraftbremse.

abu garcia Magnetbremse einer Revo SX

Übrigens:

Shimano verwendet meist ein System, das sich SVS oder SVS Infinity System nennt. Dennoch gibt es auch teurere und hochwertigere Baitcastrollen, bei denen die Spule mittels Elektrochip reguliert und abgebremst wird. In BFS-Rollen, wie der Aldebaran XG Bfs z.B. sucht man vergeblich nach einem Pin oder Chip. Hier wird die superleichte Spule mittels kleiner Magnete abgebremst.

Daiwa betitelt ihre Magnetbremse MAGFORCE oder MAGFORCE Z. Zusätzlich verbaut Daiwa bei diversen Rollen ein sogenanntes TW System, das ein reibungsfreieres abspulen der Schnur ermöglichen soll. Bei vielen hochwertigen Rollen, wie dem Flagschiff, der Daiwa Steez, wird zusätzlich eine SV-Spule (Stress Free Versatile) verbaut, die die Spule über eine kleine Zusatzspule abbremst und so ein Überschlagen der Spule verhindern soll.

Abu Garcia verbaut ihre Magnetbremse unter dem Namen MAGTrax, die von außen einstellbar ist und bei dem die Bremskraft mittels eines Magneten zur Spule eingestellt wird. Die Zentrifugalbremse in Revo Rollen, wie z.B. der Premier, Inshore oder STX nennt sich IVCB-6L Braking System. In Rollen wie der SX oder Winch verbaut Abu Garcia das Infini Break System, in welchem man unter einer Sideplate sechs Pins einer Zentrifugalbremse zusätzlich zu einer Magnetbremse aktivieren oder deaktivieren kann.