Die Shimano Curado DC 151 HG im Test

Willkommen bei meinem Test der Shimano Curado DC 151 HG Baitcast-Rolle. Ich habe sie bestellt, unter die Lupe genommen und gefischt. Was ich von dieser Baitcast-Rolle halte, ob ich sie guten Gewissens weiterempfehlen würde oder nicht, das könnt Ihr hier lesen.

Ich bin kein Fanboy einer bestimmten Marke, sondern von geilem Tackle. In meinem Arsenal befanden und befinden sich Abu Garcia Revos, Daiwas und eben Shimanos. Bis jetzt habe ich meine Rollen immer nach Köder- und Wurfspektrum und natürlich nach persönlichem Geschmack ausgewählt. Was mich in der letzten Zeit allerdings nicht mehr losgelassen hat, war der Drang, das DC-System einmal selbst zu fischen.

Bevor ich loslege und Euch meine Eindrücke schildere, möchte ich hier einmal ein paar Daten über die Shimano Curado DC 151 HG aufführen.

Die Curado DC 151 HG kommt mit einer 7.4:1 Übersetzung, was soviel heißt, dass die Rolle mit einer Kurbelumdrehung, 79cm Schnur einzieht. Sie verfügt über 6+1 Kugellager, einem CI4+ Aluminiumgehäuse und hat eine Bremskraft von ca. 5 kg. Mit einem Gewicht von ca. 220g ist sie nicht gerade die leichteste Baitcast-Rolle, aber auch nicht die schwerste. Die Magnumlite Spule ist aus einem Guss hat, je nach Art und Stärke der Schnur, eine Kapazität von:

Nylon Mono (lb.-yds.): 10-120 | 12-110 | 14-90

PowerPro (lb.-yds): 20-150 | 30-135 | 40-105

1 Yard = 0,9144 Meter

1 lb = 453,592 Gramm

Ich würde die Shimano Curado DC 151 HG in der Kategorie Durchschnitt bis günstiger einordnen. In der günstigen Klasse hat Shimano die SLX DC platziert, in der höheren die Metanium DC, die gleich mal das doppelte kostet, die die Curado DC. Die Scorpion DC ist ein Model für den asiatischen Markt und ist dann eher eine entweder-oder-Frage bzw. mehr Finess-Rolle als die Curado DC.

Mein Tipp, wenn Ihr Euch überlegt, eine Curado DC zu kaufen:

Schaut ein bisschen länger nach einem guten Händler, meldet Euch für deren Newsletter an (manchmal gibt es hierfür 10€ geschenkt) oder wartet auf tolle Angebote. Kauft diese Rolle nicht gebraucht, denn der Gebrauchtpreis entspricht meistens dem Neupreis.

Mein erster Endruck der Curado DC war, sagen wir mal ernüchternd. Ich hatte das Päckchen erhalten, währen ich im Urlaub war, durfte also eine Woche lang eine gewisse Vorfreude aufbauen. Als ich die Box aber geöffnet hatte, war da eben nur das typische Shimano Zeug drin. Eine in Bubble-Folie gepackte Baitcaster, eine Shimano Rollenöl und eine Anleitung.
Als ich die Rolle selbst ausgepackt habe, fehlte leider auch der Moment, den ich beispielsweise bei meiner ersten Daiwa Steez oder der Shimano Aldebaran hatte. Sie wirkt im ersten Moment einfach nicht hochwertig. Für eine Rolle, die im Durchschnitt über 200 € kostet, kein guter Start.

Wie bereits erwähnt, kommt mit der Shimano Curado DC 151 HG weder eine Tasche noch sonst etwas. Die Rolle ist auch nicht, wie z.B. bei der Abu Garcia Revo Toro Beast in Schaumstoff gebettet. Sie liegt traurig neben einem kleinen Fläschchen Öl und einer Anleitung.

Der erste Eindruck zur Rolle selbst war nicht überaus positiv aber auch in keiner Weise negativ. Die Rolle ist ein Stück breiter als ich es mir erhofft hätte aber noch im Rahmen, dass ich mit meinen kleinen zarten Händen vernünftig greifen kann. Das Gehäuse ist weder zu viel Plastik, noch hochwertig. Einfach eine durchschnittliche Rolle aus dem Hause Shimano. Das es sich um ein CI4+ Aluminiumgehäuse handelt, sollte ich noch erwähnt haben.
Die Knobs gefallen mir allerdings nicht wirklich. Sie wirken im Gegensatz zur Aldebaran, ähnlich wie bei Daiwa, wenn man eine Tatula mit einer Steez vergleicht, qualitativ maximal durchschnittlich.

Die Shimano Curado DC 151 HG verfügt über vier Einstellungen. Von 1-4 vergrößert man die Bremskraft der Spule und erhält so mehr Unterstützung beim Wefen. Dreht man weiter, kann man das Gehäuse öffnen und die Spule entnehmen.

Ich habe mir eine schöne M-Baitcast-Rute aus dem Hause Megabass geschnappt, welche speziell für Crankbaits, Chatterbaits und eventuell einen leichteren Spinnerbait herhalten soll. Sie hat ein Wurfgewicht von 7g – 28g und eine parabolische Aktion. Shimano preist die Curado DC 151 ja als einer der besten Baitcast-Rollen für Crankbaits an, was mich ebenfalls in die DC-Richtung gedrängt hat.

Ich sehe die Curado DC weder im Finessebereich, noch in der Sektion Bigbait. Je nach benötigter Wurfweite, Zielfisch und Schnur würde ich sagen, dass sie sich ab 10g bis 30g am wohlsten fühlt. Klar kann sie mehr ab, das bezweifle ich nicht. Jeder der so eine Aussage trifft, hat allerdings keine Langzeitdaten zur Verfügung und am Ende zahlt Euch auch niemand die Ersatzteile, falls „sie 40g dann doch nicht auf Dauer kann“.
Shimano gibt auch nur Aussagen wie „kann auch oder ist auch“ zu Papier, wenn es um das Fischen auf Hecht geht. Kann, muss aber nicht.

Ich nutze diese Rolle wie gesagt hauptsächlich für Crankbaits, vibrierende Köder oder auch mal einen mittelschwereren Jig im Bereich um die 15g, weniger für leichte Köder. Hierfür habe ich die Tailwalk Fullrange in meinem Lineup. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, Flurocarbon zu nutzen. Mehr Dehnung als geflochtene Schnur und ehrlich? Es ist so viel angenehmer, die Köder neu zu knoten, als ein neues Vorfach zu binden.
Da ich ein absoluter Nube bin, wenn es um härteres Flurocarbon aus Japan geht, bin ich auf Berkley gegangen. Weniger steif, weniger Memoryeffekt wenn man mich fragt und sehr Nutzerfreunglich.

Genug über die Verpackung und das ganze Drumherum geschrieben. Ich habe die Rolle gefischt und alles andere ist unwichtig.

Die Shimano Curado DC 151 HG ist der Wahnsinn! Das I-DC4-Bremssystem ist genial. Ihr müsst Euch das so vorstellen, ich habe zum Testen und weil gerade Forellenbesatz war, mit einem kleinen Meerforellenköder geangelt. Die Dinger stehen quasi in der Luft! Aber von Anfang.

Erste Einstellung 4:

Der erste Wurf mit dem Flugwunder war erwartend zaghaft und auch nicht sehr weit. Das Setting der Rolle war auf 4 gestellt, was soviel heißt wie „höchste Bremsunterstützung“. Besonders gut eignet sich diese Einstellung für das Skippen, oder Werfen mit starkem Gegenwind, weniger für das normale Casten.

Einstellung 3:

Hier merkt man doch, wie die Unterstützung ein bisschen weniger wird. Der Köder fliegt weiter und das Bremssystem surrt wie man es bei diesem System erwartet. Musik in den Ohren aber die Wurfweite ist dennoch merklich kürzer.

Einstellung 2:

Angeblich für Flurocarbon gedacht, sollten Köder hier wunderbar und nur noch durch den Daumen gebremst werden müssen, sobald der Köder auf das Wasser trifft. Die Rute also einmal gegen Himmel geneigt und gib ihm. Am meisten hat mich beeindruckt, wie man das Fluro dabei beobachten konnte, wie es versucht von der Rolle zu hüpfen und sich sofort wieder ablegt. Glatt wie ein Babypopo.

Einstellung 1:

Die geringste Bremsunterstützung findet man bei Stufe 1. Eher gedacht für geflochtene Schnüre und man darf hier in keinem Fall ohne Daumen werfen. Für mich ist die 1-Stufe eher eine reguläre Bremse mit DC-Sound. Wunderbare Wurfweiten, genug Bremsunterstützung um Backlashes weitgehend zu verhindern.

Wer meint, dass er sich mit der Curado DC eine Baitcast-Rolle kaufen kann, die alles verzeiht, der liegt leider falsch. Es ist ein geniales System, mit einer Baitcaster umgehen muss man trotzdem können.

Es gibt an der Performance wenig auszusetzen. Das Teil ist ein Castingwunder und wer damit Probleme hat, der ist einfach nicht motiviert genug um es zu können oder sollte die Finger von Baitcastern lassen. Allerdings wäre mir ein etwas schnittigeres Gehäuse bei der Curado DC lieb gewesen. Gerade wenn es regnet, leidet die Griffigkeit schon sehr, was die hände ermüden lässt. Ich führe das auf meine kleinen Hände zurück, denke aber nicht, dass Angler mit großen Händen so begeistert sind, wenn sie dauernd zupacken müssen, als wäre ein Ölschicht auf dem Gehäuse. Die Knobs hatte ich ja bereits angesprochen, wobei man hier auch einfach neue Lager einsetzen kann oder auf Zubehör zugreifen kann, um die Rolle ein Stück weit aufzuwerten.

Die Rolle ist ein Muss! Man verlernt zwar bei dauerhaftem Gebrauch, den Daumen einzusetzen und backlashed beim Rollenwechsel erst einmal die Nicht-DC-Rollen, dennoch kann ich hier nur eine Kaufempfehlung aussprechen. Sie macht von Anfang an Laune und wer sich mit dem DC-Sound anfreunden kann oder ihn wie ich sogar mag, der wirft das Ding und hört nicht mehr auf.

Ich bin wie gesagt kein Fanboy, weder von Shimano, noch von Daiwa, aber die Shimano Curado DC gehört einfach mit zu den besten Baitcast-Rollen im mittleren Preissegment.

Das Digital Controll-Bremssystem von Shimano oder besser gesagt das I-DC-Bremssystem heißt simpel gesagt, dass ein kleiner Mikroprozessor den Angler beim Casten unterstützt und für einen (mit)bremst.

Das I-DC-Bremssystem der Curado DC besteht aus 2 Teilen. Einem Mikroprozessor und einer Spule, die ein Magnetfeld erzeugt das ganze System mit Energie versorgt. Der Mikroprozessor misst die Spulengeschwindigkeit und reguliert diese, um Backlashes zu vermeiden. Im Prinzip ist der Mikroprozessor der Daumenerstatz.

Ich möchte klar stellen, dass es sich hierbei nicht um eine Kooperation mit einer Person, Firma oder ähnlichem handelt. Ich habe mir die Shimano Curado DC 151 HG eingebildet, bestellt, bezahlt und fische sie jetzt auch ausgiebig. Es handelt sich hier also um meine subjektive Meinung und soll die Shimano Curado DC 151 HG weder unnötig in die Höhe loben, noch verunglimpfen. Einfach eine ehrliche Meinung zu einer beliebten und sehr guten Baitcast-Rolle.