Tipps & Tricks: Angeln mit Spinnerbaits

Was sind Spinnerbaits? Welchen Zielfisch beangelt man mit diesen außergewöhnlichen Metallködern und welche Unterschiede gibt es bei den Bauformen? Ich gehe in diesem Artikel auf ein paar grundlegende Dinge ein und hoffe, dem ein oder anderen damit eine kleine Hilfestellung zu geben.

Was genau sind Spinnerbaits?

Im Gegensatz zu unseren amerikanischen oder japanischen Anglerkollegen, sind Spinnerbaits sind bei uns noch relativ unbekannt bzw. Fischen die wenigsten mit diesen. Woher das kommt lässt sich nur vermuten, denn es sind nicht nur die JDM-Marken oder US-Brands, die diese Köder herstellen, sondern auch bekannte Mainstream-Marken führen diverse Farben, Gewichte und Bauweisen in ihrem Sortiment.

Was genau sind aber jetzt Spinnerbaits?

Spinnerbaits wurden im Jahre 1951 erfunden und zuerst in St. Louis hergestellt. Die genaue Bezeichnung ist Spinnerbait im „Safety-Pin“- oder Overhead-Blade-Stil, was das wahrscheinlich beliebteste Spinnerbait-Design bei amerikanischen und japanischen Bass-Anglern ist. Der Hauptzielfisch ist hier ist klar der Schwarzbarsch, Musky oder auch Northern Pike, wobei es in unseren Gewässern eher in Richtung des klassischen Hechts geht.

Sein auffälligstes Merkmal ist ein Drahtgestell, das um etwa 90 Grad gebogen und an seiner Basis in einen kugel-, kegel- oder pfeilförmigen Bleikörper eingebettet ist, hinter dem sich ein einzelner Haken befindet.

Mittlerweile hat man erkannt, wie effektiv diese Art des Köders sein kann und hat ein paar Modelle auf den Markt geworfen, die ein etwas kleineres Profil, kürzeren Haken, bzw. schmäleren Hakenbogen besitzen, um auch Barschangler wie mich, glücklich zu machen.

Hier findet Ihr übrigens eine tolle Auswahl an Spinnerbaits.

Der Aufbau eines Spinnerbaits

Wie ist der Aufbau eines Spinnerbaits?

Hinter Spinnerbaits steckt mehr, als sich auf den ersten Blick vermuten lässt. Um diese Köder effektiv fischen zu können, muss man erst einmal den Aufbau und die Komponenten kennenlernen und verstehen.

Ein Spinnerbait besteht im Wesentlichen aus:

  • Einem Drahtgestell
  • Einem Bleikopf
  • Skirt bzw. Silikonfransen
  • Metallblättern, sogenannten Blades

Um dem Ganzen ein anderes Profil zu verpassen, fischt man Spinnerbaits in der Regel mit einem Trailer – das ist ein Gummifisch, der auf den Haken gezogen wird. Wem diese Art von Profil nicht gefällt oder sich lieber auf die Blades verlässt, der kann den Trailer natürlich einfach weg lassen.

Da die Blades nicht am Haken platziert sind und es auch so relativ viel Angriffsfläche um den Haken gibt, kommt es natürlich entsprechend oft zu Fehlbissen. Um dem entgegenzuwirken, kann man einfach einen Trailer-Haken über den Haupthaken ziehen. So wird eine zusätzliche Anbissstelle angebracht und spitze Bisse in „Fish on“ gewandelt.

Colorado Blades und Willow Blades - was fängt wann?

Spinnerbaits mit Colorado Blades und Willow Blades – was fängt wann?

Manche einem ist bestimmt bereits aufgefallen, dass es nicht nur eine Art von Spinnerbait gibt. Neben diversen Farbkombinationen, die von Fire Tiger, über klassisch Green Pumpkin, bis hin zu Farben, wie z.B. Wakasagi oder Ayu reichen, unterscheiden sich die zwei Hauptbauformen in den Metallblättchen, auch genannt Blades.

Alle Formen hier aufzuzählen wäre relativ sinnlos, da im Großen und Ganzen nur zwei Arten verbaut werden.

Spinnerbait mit Colorado Blade

Das Colorado Blade

Das Colorado Blade ist ein ovales oder rundliches Blech mit einem breiten, abgerundeten Profil und einer tiefen Auskerbung. Es verdrängt eine Menge Wasser, wenn es anfängt zu rotieren. Das führt dazu, dass Spinnerbaits mit Colorado Blades viel Lärm und Vibrationen erzeugen. Aus diesem Grund sind Colorado Blades ideal in schmutzigeren, trüberen Gewässern, wo sich Hecht und Barsch mehr auf ihre Seitenlinienorgane verlassen müssen, um ihre Beute zu finden. Da sie so viel Wasser verdrängen, müssen Colorado Blades auch langsamer geführt werden, was sie in kälterem Wasser um so effektiver macht.

Spinnerbait mit Willow Blade

Das Willow Blade

Spinner mit Willowleaf Blades haben einen schmalen, länglichen Körper und im Allgemeinen weniger Biegung, als ein Colorado Blade. Anstelle eines Klopfens zeichnen sich Willowleaf Blades dadurch aus, dass sie Lichtreflektionen unter Wasser erzeugen und so auch auf weite Distanz ein realistisches Bild eines fliehenden, verwundeten Köderfisches imitieren. In klarem Wasser sind Hecht und Barsch in erster Linie visuelle Räuber, was Willowleaf Blades zur besten Wahl macht, wenn gute Sichtverhältnisse und klares Wasser vorherrschen. Das fehlende Klopfen gibt Euch auch die Möglichkeit, Spinnerbaits etwas schneller zu fischen. Dadurch sie der perfekte Bait für das Fischen im Sommer, wenn das Wasser am wärmsten und die Fische am aktivsten sind.

Wo fischt man Spinnerbaits?

Vorne weg möchte ich anmerken, dass man Spinnerbaits sowohl in flachen Gewässerteilen, als auch im Freiwasser fischen kann. Am Ende entscheidet ein Stück weit, ob Fische auf den Druck, den Lärm oder auch das Reflektieren von Spinnerbaits stehen und zuschnappen.

Für mich persönlich ist ein Spinnerbait eine super Option, wenn sich Fische im Cover und im Kraut, also flacher stehen. Dank der sich drehenden Blades und des Drahtgestells ist die Hängergefahr extrem minimiert und man kann, außer man feuert den Bait in einen Baum, entspannt in und um Geäst und Struktur fischen.

Übrigens, als Rolle empfiehlt sich eine etwas niedrigere Übersetzung, bis runter auf 5-6, wenn Ihr mir einer Baitcaster angelt. Gerade für Colorado Blade Spinnerbaits ist es eher hinderlich, wenn Ihr zu schnell kurbelt, da der Lauf nicht optimal ist und so auch die Wirksamkeit der Blades dahin ist.